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  • Mit Till unterwegs – Kommentar

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    Kommentare von Conny Hannes Meyer zu Mit Till unterwegs

    Die Szenenfolge

    Die Szenenfolge zeigt verschiedene Stationen des wandernden Till, der überall nur kurz geduldet wird. Die Fäkalienwitze der originalen Erzählung mussten für das junge Publikum auf Wunsch des Elternrates geändert werden. Es gelang dennoch, die Figuren “Krankheit” und “Tod” zu erhalten.

    Die einzelnen Szenen werden von einem Menestrel begleitet, der auch zur Laute oder einem anderen alten Instrument (vielleicht Drehleier) singt.

    Er kommentiert auch verschiedene Dialoge oder Situationen. Auch er ist durchaus im Stil der Zeit kostümiert. Der Text wird bewusst in Reimen gesprochen. Keinesfalls darf er naturalisiert oder als Prosa vermittelt werden. Die allegorischen Figuren sind deutlich als solche kostümiert und bewegen sich auch anders als die realen Personen. (In Zeitlupe oder stark gestisch.)

    Die Aufführungen im Wiener Renaissancetheater waren überraschend erfolgreich. Das junge Publikum lachte an den richtigen Stellen und bedachte sogar einzelne Aktionen Tills mit Applaus. Die Bühne kam mit einem Minimum an “Ausstattung” und Dekor aus. Alle Schauplätze wurden nur angedeutet.

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    Die Kostüme

    Gerhard Jax entwarf die Kostüme nach alten Bildern. Gefertigt wurden sie durchwegs aus grobem Leinen, und sehr bauschig und reich. Eingefärbt mit Naturfarben und mehrmals gewaschen sahen sie aus, als würden sie noch getragen. Auch die Kleider der Adeligen waren abgetragen und wiesen Gebrauchswerte auf. Knöpfe, Schnallen, Bänder, Zierrat, Schmuck etc. waren allesamt etwas größer und überhöhter als in der Wirklichkeit. Es wurden durchaus matte, dunkle Farben verwendet. Nur Tills Mütze war grellrot. Alle Kostüme zeigten auch Grauwerte. Alles Knallige, Helle, Glänzende wurde vermieden oder nach den Beleuchtungsproben korrigiert. So sahen die Arrangements oft aus wie alte Gemälde.

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    Die Buehne    

    Die Zeit: Das hohe Mittelalter.

    Bei der Uraufführung des Schauspiels für das “Theater der Jugend” im Wiener Renaissancetheater baute der Bühnenbildner Gerhard Jax die jeweiligen Spielplätze inmitten nachgemalter historischer Gobelins. Er stellte nur das allernötigste Dekor auf die Bühne – dieses jedoch sehr schön gearbeitet – und ließ keinerlei modische Banalisierung zu. Holz war Holz und Eisen war Eisen. Alles hatte Gebrauchswert und sah aus, als hätten wir es aus dem Antiquitätenladen. Trotz des sehr rustikalen Materials, war dieses doch nie grob verarbeitet. Auf das Altmachen wurde viele Mühe aufgewendet.

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    Spielplätze

    • Erste Historie: Dorfplatz. Portal der kleinen Kirche. Weg zur Wirtshaustür. Weg über den schmalen Holzsteg. Graben, in dem der Bach fließt. Großes Fass oder Kessel, in dem Till gewaschen wird.
    • Zweite Historie: Im Dorf. Im Vordergrund die Korbflecht-Werkstatt von Tills Vater. Niedere Schemel. Waschtrog.
    • Dritte Historie: Im Dorf. Im Hintergrund der Graben. Darin die Dreck- und die Kalkmütze liegen. Säcke. Im Vordergrund die Wäscheleine, auf der gewaschene Bauernwäsche hängt.
    • Vierte Historie: Ärmliche Hütte. Fensterwand. Brettertür. Holzbank. Auf das Dach-Plateau führt eine Holzleiter. Ein dickes Seil führt vom Dach in die rückwärtige Bühnengasse. Ein großes weißes Tuch im Hintergrund (wie ein Vorhang zu ziehen).
    • Fünfte Historie: Bett der kranken Mutter. Vorne: Bäckerladen. Brotkörbe. Karre.
    • Sechste Historie: Dorfanger. Kirchweihfest. Festbuschen mit Bändern. Bank. Zwei tragbare, sehr große Bienenkörbe. Hintergrund: Tor zur Tanzdiele.
    • Siebente Historie: Landstraße. Tür zum Pfarrhaus. Drehbarer Bratspieß. Schemel.
    • Achte Historie: Wirtshausgarten. Offene Küchentür. Tisch. Sessel. Hocker.
    • Neunte Historie: Hof des Reiters. Doppeltor. Wachtturm. Leiter. Tisch. Stuhl.
    • Zehnte Historie: Backstube. Teigbrett. Trog. Siebe. Ofen. Schuber. Gassenfenster. Korb. Simperln.
    • Elfte Historie: Burg. Balkon. Weiße Wand. Vorhang. Schemel. Tür.
    • Zwölfte Historie: Armenspital. Tür. Bank.
    • Dreizehnte Historie: Straße. Riesentasche.
    • Vierzehnte Historie: Kuratorium. Stehpult auf Podest. Vorhang zum Esel. Esel. Trog.
    • Fünfzehnte Historie: Tills Krankenlager. Sessel. Vorn: Schneiderwerkstatt. Tisch. Stofftruhen. Kleiderstangen. Puppen. Tür. Schlafwinkeltür.
    • Sechzehnte Historie: Freies Feld. Karre. Erdhaufen.
    • Siebzehnte Historie: Tills tragbares Sterbe-Brett.

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    Requistien in der Bildfolge 1 bis 17

    1

    Drehleier, Rummelpott, Taufbuschen mit Bändern, 2 Kinderbündel = Till  (1 davon total verdreckt, mehrere Krüge, blühende Zweige, Tragekreuz, Kessel oder Fass, weiße Tücher

    2

    Prügel der Dorfleute, Lederriemen, 3 alte Holz- oder Ton-Näpfe, 3 Holzlöffel, mehrere Körbe, 1 Korb halbfertig, Weidenruten, 1 Messer, Bastknäuel, Brot-Rest-Rinden, Kleider-Bündel des Paten, Tills rote Beinkleider als Mütze, Petersilien-Stängel

    3

    2 volle und einige leere Säcke, Melkschemel, 1 langer Stecken, 1 unsaubere Bauern-Mütze, 1 gleiche Mütze ( jedoch kalkweiß), Wäschestrick mit mehreren Stücken Bauern-Wäsche, Korb mit Wäsche, Kluppen, Kümmelsack, hohe Holzschuhe, Mostkrug

    4

    3 große Tragbündel, 1 Wanderstecken für Claus, Herrn Tods Sense, 1 eiserner kleiner Koch-Kessel, Brotkörbchen, etwa ein Dutzend Bauernschuhe aus Stroh oder Leinen, Butten, Sichel, Schaufel, Tonkrüge, halbgefüllte Säcke, großes Messer Anns, triefender Mantel

    5

    Leerer Sack, 10 Brotlaibe oder Wecken, Stockzahn, 3 alte Semmeln, Schubkarren mit einigen Steinen

    6

    Kirchweihbuschen, 6 Tonkrüge, Bierfässlein, 2 große tragbare Bienenkörbe

    7

    Dreh-Bratspieß, Reservespieß, 2 Hühner drauf, Essbrett, Hüftmesser

    8

    Tischtuch, 10 Ton- oder Holzteller, Messer, Gabel, Löffel, Serviettentuch, 3 schöne alte Flaschen, 3 Krüge, 6 Ton- oder Holzschüsseln, 3 Servier-Bretter, Papiermaché-Speisen (jedoch überall sind einige Bissen Essbares dabei), Tills Ranzen

    9

    2 Trompeten oder Lärm-Hörner, Schüssel, Schöpfer, Teller, Krug, Spieß, Schwert und Schild des Reiters

    10

    Hungermaske, Mehlkiste, Siebe, Schuber, Teig-Trog, Knetbrett, Mehl, Teig, Simperln, fertige Brote, Austrag-Korb, genügend echt gebackene Eulchen

    11

    Hundekäfig (Tonband mit Gekläff darin), Geldtasche, Mal-Gerät, 3 bis vier Pinsel, Farbtöpfe, Suppenschüssel, Löffel, Bierkrug, Zeigestab, Farben-Tupf-Tücher

    12

    Doktortasche, Hörrohr, Fläschlein, Dosen, Tills Stock, Brillen, Zungenspachtel, große Klistierspritze, mehrere leere Schüsseln, Löffeln, Geldbörse, Werbebrett Tills (Text laut Manuskript), alte Krücken, Patienten-Stöcke, Glocke, Kassette

    13

    5 bis 6 altgefertigte Taschen, 1 sehr große Tasche (60 mal 60), eine Handvoll großer Münzen

    14

    Großes, altes Buch (Leder-Chartecken), Löffel, der Esel, Hafersack, kleineres altes Buch, große Geldbörse

    15

    Stoff-Truhen, Polster mit langen Nadeln, Fäden, Bügeleisen, Scheren, Kleiderteile, Model 1-Puppe, 6 bis 8 verschiedene Ärmel, Schneider-Elle, Kreide, Brot, Käse (Conny Hannes Meyer)

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